ZENTRUM FÜR GANZHEITLICHE

KREBSBERATUNG

A-1040 Wien

Wiedner Hauptstraße
60B/ Stiege 3/ Tür5
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DAS LICHT WÄCHST AUS UNS

EX ORIENTE LUX Aus dem Osten kommt das Licht. Eine alte Weisheit, jeden Tag geht die Sonne im Osten auf, das hat etwas Beständiges, etwas das Sicherheit in einer unsicheren Welt gibt. Die Menschen der Bronzezeit bestatteten ihre Toten in Seitenlage mit dem Blick nach Osten. Viele unserer Kirchen sind nach Osten ausgerichtet. Im OSTerfest feiern Christen in aller Welt die Auferstehung des Christi, der das Licht in die Welt bringt. Im Medizinrad der Schamanen sind die Kräfte des Lichts, die Kräfte des Feuers im Osten beheimatet. Sehnsüchtig warteten und warten wir Menschen nach den langen dunklen Nächten

des Winters auf die Wiederkehr der Sonne, auf die hellen, warmen Tage. Die ersten warmen Frühlingstage erfüllen uns oftmals mit unbändiger Lebensfreude.
Doch da gibt es noch ein anderes Licht, eines, das unabhängig von der Jahreszeit unsere Seele, unser Gemüt erhellen kann. Es ist unser inneres Licht, Licht, das aus unserem Herzen strahlt. Dieses Licht gilt es zu bewahren, zu pflegen und zu verstärken. Die Religionen empfehlen das Gebet, die Meditation, die Spirituelle Innenschau, um dieses Licht zu stärken.
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist die zentrale Botschaft des Christentums. Bevor ich aber meinen Nächsten lieben kann, muss ich lernen, mich selbst zu lieben, mich in meiner Einzigartigkeit anzunehmen. Wir sollten uns bewusst machen, dass jeder und jede von uns eine wundervolle Seele, ein Geschenk für diese Welt ist. Wir dürfen uns selbst dankbar annehmen, genauso wie wir sind. Jeder von uns ist einzigartig! Selbstliebe und Dankbarkeit helfen uns, unser inneres Herzenslicht erstrahlen zu lassen.
Dazu gehört auch, dass wir gut für uns sorgen. Nehmen wir unsere Bedürfnisse wahr und ernst. Horchen wir in uns hinein, was uns unsere Seele, unser Herz mitteilen will. Dazu ist es gut, von Zeit zu Zeit die Augen zu schließen, den Atem wahrzunehmen und in die Stille zu gehen. Dann lenken wir unsere Aufmerksamkeit zu unserem Herzen, stellen uns eine Flamme, ein Licht vor, das unser Herz erhellt. Erlauben wir diesem Licht nun, sich auszudehnen, bis unser ganzer Körper von diesem Licht erleuchtet ist. Nun können wir die Frage nach einer

Botschaft stellen. Die Antwort kann ein Wort, ein Bild oder auch ein Gefühl sein.
In den Schamanischen Traditionen finden wir im Osten nicht nur die Kräfte des Lichts und des Feuers, sondern auch die Kräfte, die uns bei einem Neuanfang unterstützen. Es ist doch unglaublich belebend, neue Wege zu gehen, alte Muster hinter uns zu lassen, immer wieder einen Neuanfang zu wagen, und sei es nur im Kleinen. Ein Neubeginn ist oftmals begleitet von den Gefühlen der Trauer und der Angst. Das ist vollkommen in Ordnung. Wer Neues wagt, muss Altes loslassen, und das kann schon traurig machen. Und das Neue ist noch unbekannt, wir wissen oftmals nicht genau, was auf uns zukommt.
Einen Neubeginn zu wagen, heißt auch immer, Vertrauen ins Leben zu haben, im Fluss des Lebens sein. Und genau das ist es, was unser Inneres Licht immer heller strahlen lässt. Gehen wir es an!

SOMMER – LICHTFEST

HERZLICHE EINLADUNG zu einem Wiedersehen bei unserem
*°* *°* *°* *°*  “SOMMER – LICHTFEST” *°* *°* *°* *°*

im Hof der Gruppe 94, 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 60 b
Samstag, 25. Juni 2022 °*°*°*° °*°*°*° Beginn: 14 Uhr – Open End

Gina Kekere_2203

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder und Interessierte!

„LICHT WÄCHST AUS UNS“ ist das Thema dieses Rundbriefes.

In allen Kulturen und Religionen ist das Licht von zentraler Bedeutung. Ohne Sonne gibt es kein Leben, sie spendet uns Licht und Wärme. Für unsere Gesundheit ist Licht unverzichtbar.

Auf der spirituellen Ebene haben wir die Fähigkeit, wenn wir unser Herz öffnen, unser eigenes inneres Licht, das in jedem Menschen strahlt, wahrzunehmen. Wie können wir unser Licht erwecken, es nähren und zum Leuchten bringen – trotz Herausforderungen, trotz Krisen? Die Beiträge auf den folgenden Seiten greifen diese Fragen auf und beleuchten das Thema – vielen Dank!
Manchmal braucht es länger und schrittweise Übung, bis viele kleine Funken das innere Licht zu einem großen Ganzen werden lassen, das dann im Erkennen der eigenen Schönheit in die Welt strahlt. So kann man selbst zu einer „Sonne“ voller Glanz für andere werden…

Unser „SOMMER-LICHTFEST“ findet am 25. Juni im Hof der Gruppe 94 statt. Gemeinsam wollen wir das Wiedersehen feiern, plaudern, unsere Erfahrungen austauschen, Kontakte knüpfen, lachen, weinen, die Sonne und das Buffet genießen…

Wir freuen uns auf Ihr Kommen zum Fest und zu den SHG-Treffen, zu den Vorträgen und vielfältigen Aktivitäten – mehr Info dazu in dieser „Zwiebel“ und auf der Homepage. Bitte die geltenden Regeln und Schutzmaßnahmen beachten!

Viel Licht und Inspiration beim Lesen des Rundbriefes!

In Herzlichkeit Gina Kekere

Spenden_2021_10

Als gemeinnütziger Verein ist die Gruppe 94 dankbar für jede Unterstützung durch Spenden und/oder Mitgliedschaft

(Jahresbeitrag € 45,-).

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!

Vereinsdaten für Spenden/Mitgliedschaft:

IBAN: AT 54 3200 0000 0568 3990

BIC: RLNWATWW

Großes DANKE Birgit!

Birgit Fritz hat einen persönlichen Wechsel vollzogen und ihren Wohnsitz nach Kärnten verlegt. Aus diesem Grund wird sie das transformative Theaterspiel in der Gruppe 94 nicht mehr anbieten.

Danke, liebe Birgit, für dein Engagement überhaupt und besonders bei uns. Du hast den Menschen Raum und Gelegenheit gegeben, sich spielerisch auszudrücken, in andere Rollen zu schlüpfen und sich so selbst besser kennen zu lernen. Du hast dich selbst eingebracht, berührt und so uns animiert, uns zu bewegen. Deine Art, etwas oder jemanden zu bewegen, ist eine stille, sanfte Art und trotzdem kraftvoll – ich/wir werde/n dich vermissen.

Sei dir sicher, du hast Freunde in Wien! Alles Liebe für deinen weiteren Weg wünscht Thomas und das Team Gr94

Dr. Thomas Schmitt Oktober 2021

 

GESUNDHEIT – ein ärztlicher Blick

Als Arzt setze ich mich mit meinen PatientInnen jeden Tag in der Praxis mit dem Thema Gesundheit auseinander und erlebe eine unglaublich komplexe Vielfältigkeit.

Bereits beim Begriff „Gesundheit“ findet die WHO eine sehr weitgefächerte allgemeine Begriffsdefinition, um der breiten Vielfalt von Gesundheit zu entsprechen. Der Begriff „Gesundheit“ ist abhängig von Kulturen, Lebenszeiten, persönlichen Umständen und Notwendigkeiten. Das bedeutet konkret, meine persönliche Definition von Gesundheit wird geprägt von der Gemeinschaft, in der ich aufwachse und lebe, von meinem Lebensalter und den persönlichen Zielen, die ich für mich entwerfe. Ein Spitzensportler wird Gesundheit anders definieren als ein kranker Mensch!

Gesundheit ist variabel, zeigt eine Vielfalt, die sich teilweise widerspricht und doch gemeinsam eine Norm darstellt. Was ist gesünder? Um 18:00 regelmäßig essen oder um 21:00, wie es in südlicheren Ländern üblich ist? Ist eine 16:8 Essensphilosophie gesünder als 3 x über den ganzen Tag verteilt zu essen? Bezieht sich Gesundheit hier nur auf eine körperliche Ebene mit langer Lebenszeit und Krankheitsvermeidung oder ist Lebenslust und Genießen miteinberechnet? 

Bei der körperlichen Ebene kann ich relativ leicht gemeinsame Nenner finden. Keiner widerspricht, wenn ich sage, dass Bewegung und Ernährung Bausteine für den Begriff „Gesundheit“ sind. Ausgewogen, regelmäßig und maßvoll sind hier wichtige Regulatoren. Wichtig ist hier, seine persönlichen Konzepte zu entwickeln, die zu mir und meinem Körpertypus passen und nicht im Widerspruch zur Lebenslust stehen.

Bereits viel schwieriger wird es mit der psychischen Gesundheit. Es ist eine fließende Grenze zwischen einer psychischen Gesundheit und einer psychischen Krankheit, erst im Verlauf und regelmäßigem Verhalten wird die Krankheit manifest. Doch geht es hier in diesem Artikel darum, die Gesundheit zu finden und …

Dr. Thomas Schmitt Oktober 2021

 

GESUNDHEIT – ein ärztlicher Blick

Als Arzt setze ich mich mit meinen PatientInnen jeden Tag in der Praxis mit dem Thema Gesundheit auseinander und erlebe eine unglaublich komplexe Vielfältigkeit.

Bereits beim Begriff „Gesundheit“ findet die WHO eine sehr weitgefächerte allgemeine Begriffsdefinition, um der breiten Vielfalt von Gesundheit zu entsprechen. Der Begriff „Gesundheit“ ist abhängig von Kulturen, Lebenszeiten, persönlichen Umständen und Notwendigkeiten. Das bedeutet konkret, meine persönliche Definition von Gesundheit wird geprägt von der Gemeinschaft, in der ich aufwachse und lebe, von meinem Lebensalter und den persönlichen Zielen, die ich für mich entwerfe. Ein Spitzensportler wird Gesundheit anders definieren als ein kranker Mensch!

Gesundheit ist variabel, zeigt eine Vielfalt, die sich teilweise widerspricht und doch gemeinsam eine Norm darstellt. Was ist gesünder? Um 18:00 regelmäßig essen oder um 21:00, wie es in südlicheren Ländern üblich ist? Ist eine 16:8 Essensphilosophie gesünder als 3 x über den ganzen Tag verteilt zu essen? Bezieht sich Gesundheit hier nur auf eine körperliche Ebene mit langer Lebenszeit und Krankheitsvermeidung oder ist Lebenslust und Genießen miteinberechnet? 

Bei der körperlichen Ebene kann ich relativ leicht gemeinsame Nenner finden. Keiner widerspricht, wenn ich sage, dass Bewegung und Ernährung Bausteine für den Begriff „Gesundheit“ sind. Ausgewogen, regelmäßig und maßvoll sind hier wichtige Regulatoren. Wichtig ist hier, seine persönlichen Konzepte zu entwickeln, die zu mir und meinem Körpertypus passen und nicht im Widerspruch zur Lebenslust stehen.

Bereits viel schwieriger wird es mit der psychischen Gesundheit. Es ist eine fließende Grenze zwischen einer psychischen Gesundheit und einer psychischen Krankheit, erst im Verlauf und regelmäßigem Verhalten wird die Krankheit manifest. Doch geht es hier in diesem Artikel darum, die Gesundheit zu finden und wie ich sie persönlich fördern kann. Ziel ist es, die Gesundheit aktiv zu fördern und Krankheit überhaupt nicht erst sich entwickeln lassen. Bereits beim Schreiben wird mir bewusst, dass ich nicht alles erfasse und vielen nicht gerecht werde. Doch will ich es trotzdem versuchen und ein Konzept für eine gute, stabile psychische Gesundheit entwickeln.

Ich erlebe Menschen, die in einem guten sozialen Kontext leben, als robust und gesettelt. Eine soziale Umgebung zu haben, die mich trägt und fördert, ist eine wichtige Basis. Familie, Freunde und einen breiten Bekanntenkreis zu haben, fördert und trägt mich. Es ist ein Umfeld, das mir Rückmeldungen zu meiner Befindlichkeit gibt, das auf mich schaut und mir hilft. Dies bedeutet aber, eine Ehrlichkeit und Offenheit miteinander zu haben, die von Toleranz und Humor getragen wird.

Damit ich dies erleben kann, muss ich mir bis zu einem gewissen Ausmaß selbst begegnen und einen Prozess durchlaufen, der mich in diesen Begriffen reifen lässt, in dem ich die Prägung durch meine Familie zu meiner eigenen Entwicklung durchlaufe und ein eigenes Weltbild entwickle, das positiv ist und eine Offenheit hat, die Toleranz zulässt. Mit sich selbst sanft umgehen und dabei aber ehrlich in der Situation zu bleiben, erfordert Mut. Ein persönlicher Zugang ist, mir immer wieder eine Auszeit zu gönnen, in der ich mir begegne und Zeit habe, meine offenen Fragen zu formulieren – keine Antworten! Es ist wie beim Bild vom Sturm gepeitschten See, in dem der Sturm sich legt, der See ruhig wird und den Blick in die Tiefe des Wassers freigibt.

Ich biete mein eigenes Weltbild zur Diskussion an:

– Leben ist Bewegung, somit verändert sich alles, nichts bleibt, so wie es ist.

– Hoffnung ist nicht die Gewissheit, alles wird gut, sondern der Weg, den ich einschlage, ist mein Weg, für mich richtig und führt mich hoffentlich ans Ziel.

– Leben ist ein lebenslanges Lernen mit dem Ziel, meine Angst zu überwinden.

Wie gesagt, mein eigenes Weltbild! Meine Lebenssätze haben sich auch im Verlauf verändert, aber nicht in der Grundsubstanz. Ich habe jetzt verschiedene Ebenen eröffnet für eine gute und stabile psychische Gesundheit: Ein gutes soziales Umfeld, sich selbst begegnen mit dem Ziel der eigenen Entwicklung zu einer verantwortungsvollen Persönlichkeit und ein tragendes Weltbild.

Eine Kraft, die jeden trägt, ist der Humor. Lachen ist gesund, Lachen löst viele Spannungen und über sich selbst lachen zu können, das ist die hohe Schule des Lebens. Hier meine ich den Humor, der nicht auf Kosten von anderen geht.

Achtsamkeit. Dieser Begriff bedeutet, als ganzer Mensch im Hier und Jetzt zu sein. Gefühle leben und sie zu spüren, sie als wertvolle Botschaft für die eigene Bedürftigkeit wahrzunehmen und ihnen zu vertrauen.

Mein Rhythmus steht für die meisten Menschen im Widerspruch zu den Anforderungen der Gesellschaft, des Berufs und den eigenen Vorstellungen. Hier geht es um Auszeiten, Pausen und Erholungszeiten, wie schnell oder ruhig ich meine Arbeiten erledige und ich somit in mir ruhe oder gestresst werde. Vieles kann ich nicht verändern, sondern muss es akzeptieren, weil die Gesellschaft es so fordert, doch kann ich einen Gegenpool schaffen, aktive Erholungszeiten, ich mache aktiv etwas für mich und entleere mich nicht passiv vor dem Fernseher u/o Computer.

Es gäbe noch vieles, aber eines ist mir noch wichtig. Das zu suchen, was außerhalb unserer sichtbaren Welt liegt – die Spiritualität. Eine Spiritualität zu besitzen hilft, sich selbst besser einzuordnen und eine Kraft außerhalb des eigenen Lebens zu haben.

Ich muss nicht alles wahrnehmen, manchmal ist es gut, sich auf einige oben genannte Punkte einzulassen. Aber es tut gut in Bewegung zu sein, das Leben als große Reise zu erleben und die Welt als freundliche Scheibe wahrzunehmen.

Dr. Thomas Schmitt

LIEBES SCHWESTERHERZ…

Habe mein Schwesterherz Sonja vor kurzem verloren.

Sie hatte ein Sarkom. Die Ärzte gaben ihr noch ein halbes Jahr Lebenszeit. Ich durfte noch eineinhalb Jahre mit ihr sein – Danke! Durfte viel lernen und Erfahrungen sammeln.

Nun schreibe ich für meinen Lieblingsmenschen Sonja ein Gedicht, mit dem ich mein tiefes Empfinden aus meinem Herzen heraus ausdrücken darf.

 

Sonja, jeden Abend blicke ich in den Himmel – und ein Stern sagt mir immer, du verlässt mich nie und nimmer.

Sonja, was haben wir uns alles ausgedacht, miteinander gesprochen, geweint und gelacht.

Sonja, ich bin hier unten und fühl mich allein – du aber bist jetzt bei deinem Kinderlein.

Sonja, ich sehe dich als strahlend schöner Engel in einem wunderbaren Kleid – mit Brillanten und Diamanten – ich glaube, wo du bist, wird viel gesungen, getanzt und gelacht – im Himmel, frei vom Leid!

Sonja, obwohl du nicht mehr hier bist bei mir – bist du da, ich spür dich jeden Tag so nah bei mir!

Sonja, mein Herz hüpft vor Freud`, weil ich weiß – obwohl wir getrennt – meine Liebe zu dir ist so eine große Macht, die über mich wacht.

Sonja, ich bin gewiss, du lässt mich hier nie allein – das zaubert mir ein Lächeln tief in meine Seele hinein.

Sonja, ich ziehe den Hut vor dir, vor so viel Mut, vor so viel Stolz, vor so viel Kraft – was hast du bis zum Schluss alles durchgemacht – und trotzdem noch so viel gelacht!

 

Irgendwann bin auch ich dann dort – an diesem wunderschönen Ort.

Bis dann, mein Schwesterherz!

Ich verberge meinen Schmerz.                      Ich liebe dich.

„Unsere WAHRE AUFGABE ist es, GLÜCKLICH zu sein!“

Dieser Satz begleitet mich schon fast mein ganzes Leben lang. Immer wieder achtete ich darauf, dass ich glücklich bin. Ich achtete darauf, dass meine drei Kinder und mein Mann glücklich sind. Wenn meine drei Kinder glücklich waren, war ich es auch. Wenn mein Mann glücklich war, war ich es auch. Bis auf einige wenige jahreszeitlich bedingte Viruserkrankungen hatten meine Familie und ich keinerlei Beschwerden bzw. keine Krankheiten. Wir durften uns also in die Kategorie „gesund“ einstufen. Wir waren gesund –  wir waren glücklich.

Vor ungefähr einem Jahr brachte mich mein Schicksal in ein derartiges Ungleichgewicht, dass dieses Gefühl nur ganz schwierig mit Worten zu beschreiben ist. Bis zu diesem Tag dachte ich immer, dass ich für immer jung und gesund bleiben werde… dass es immer nur die Anderen trifft… dass ich unverletzlich bin… dass ich unverwundbar bin… dass ich für immer und ewig glücklich sein werde… dass es das Leben gut mit mir meint…

Ich wurde eines „Besseren“ belehrt. Vollkommen aus dem Leben gerissen, landete ich aufgrund unterschiedlicher Beschwerden im Krankenhaus in der Notaufnahme. Wenige Zeit und viele Untersuchungen später fand ich mich, fast in Lichtgeschwindigkeit, im Operationssaal wieder. Ich sollte erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man nach einer fast 5-stündigen Not-Operation wieder aufwachen darf. Im Anschluss folgte ein 10-wöchiger Spitalsaufenthalt mit weit mehr Tiefen als Höhen. In dieser Zeit sollte ich auch noch erfahren, dass mein Körper offensichtlich viel mehr aushält, als ich es je für möglich gehalten hätte.

Ich hinterfragte alles. Meine Ansichten. Meine Anschauungen. Meinen Glauben. Meine Aussagen. Ich hinterfragte alles, was ich bisher meinen Kindern vorgelebt hatte. Mein Glück. Mein Glück war plötzlich weg. Die Gesundheit. Meine Gesundheit war plötzlich weg. Das einzige Glück, welches für mich wichtig gewesen wäre, wäre Gesundheit gewesen. Von Gesundheit fühlte ich mich jedoch zum damaligen Zeitpunkt Lichtjahre entfernt. Mir war zwar früher auch schon bewusst, dass Gesundheit eines der wichtigsten Dinge im Leben war. Aber in dieser Dimension war es mir nicht bewusst. Wo war mein Glück? Wo war mein glücklich-sein? Wo war meine Gesundheit? Wo war mein gesund-sein? Alles war weg! Nichts davon war mehr da. Nichts davon war mehr spürbar.

In den vielen Wochen, in denen ich im Krankenhaus lag, hatte ich sehr viel Zeit zum Nachdenken – über Glück und Gesundheit. Dadurch lernte ich unter anderem, wahre Werte zu erkennen. Ich lernte zu erkennen, was mein Körper braucht. Ich lernte, auf meine Bedürfnisse zu hören. Ich lernte, welche Behandlungen meinem Körper gut tun. Ich lernte, Ärzten zu vertrauen. Ich lernte, der Medizin zu vertrauen. Ich lernte zu erkennen, welche Personen ehrlich zu mir waren. Ich lernte zu erkennen, was Freundschaft bedeutet. Ich lernte, auf mein Gefühl zu hören. Dies alles machte mich glücklich. Und so kam es auch, dass ich langsam wieder auf das Glück vertraute, meine Gesundheit wieder zurückzuerlangen.

Während des ganz und gar für mich nicht einfachen Jahres, habe ich Vieles erfahren dürfen und müssen… was es bedeutet, zu trauern… was es bedeutet, mit Kränkungen umzugehen… was es bedeutet, ein Trauma zu erleben… was es bedeutet, Erlebtes aufzuarbeiten… was es bedeutet, mit Defiziten zu leben… was es bedeutet, meinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist… All diese Lernprozesse sind noch lange nicht abgeschlossen. Aber ich arbeite daran. Täglich. Von meiner Familie werde ich liebevoll unterstützt. Meine Kinder geben mir die Kraft, die ich benötige. Ich bemühe mich sehr, um in das Leben, das ich früher gelebt habe, zurückzukehren. Ich schaffe das. Bestimmt. Und das macht mich glücklich. All das ist für mich Glück – ALL DAS IST FÜR MICH GESUNDHEIT.

Die Verfasserin dieses Beitrages möchte anonym bleiben