ZENTRUM FÜR GANZHEITLICHE

KREBSBERATUNG

A-1040 Wien

Wiedner Hauptstraße
60B/ Stiege 3/ Tür5
Anfahrtsplan

NEU!!! ANGEHÖRIGEN-TREFFEN

Dienstag, 21.06.2022
19:00

Veranstaltungsort
GRUPPE 94


Christa Kaderavek und Thomas Schmitt moderieren am 22.3. / 17.5. / 21.6.2022  jeweils Dienstag ab 19 Uhr diese Abende.

Wir bitten um Anmeldung bei: Christa 0676 42 84 596

Immer wieder werde ich gefragt, ob es eine Selbsthilfegruppe für Angehörige gibt. Ich kenne keine SHG für Angehörige in Österreich.
Trotzdem ist mir bewusst, dass der Zugang zur Krankheit „Krebs“, sein Umgang und der Weg zur Gesundheit ganz verschieden angegangen werden, je nachdem ich Betroffene/r oder Angehörige/r bin. Als Betroffene/r bin ich vielmehr mit den Folgen von Krankheit und Therapien konfrontiert, muss meine Kräfte sammeln, um den Weg der Krankheit zu gehen.

Als Angehöriger bin ich in der Rolle eines Begleiters, konfrontiert damit, dass das Schicksal meinen Partner in eine andere Welt katapultiert hat, bin als Begleiter auch in einer hilflosen Position, da Krankheit, Therapien und anderes die gemeinsame Welt bestimmen. Als Angehöriger erlebe ich auch, dass unter Umständen mein Partner den Weg zur Gesundheit ganz anders angeht als ich ihn planen würde. Schon der Begriff „was ist gesund“ kann zu Streit führen, da meine gut gemeinte Tasse Tee nicht akzeptiert wird.

Gerade als Angehöriger setze ich mich auch mit dem möglichen Tod des Partners auseinander, eine schmerzhafte Vorstellung. Doch dies will ich nicht mit dem Partner diskutieren, da ich seine Hoffnung nicht zerstören will.

Als Angehöriger erlebe ich eine Entwicklung bei meinem Partner, zwangsweise bedingt durch die Krankheit, die nicht geplant war, gemeinsame Ziele verschieben sich. Die persönlichen Werte innerhalb der Beziehung werden in Frage gestellt, große Belastung sowohl psychisch, physisch, sozial als auch finanziell ergeben sich. Dies alles und viel mehr stürzen auf den Angehörigen, den Partner ein. Doch gibt es in vielen Beziehungen keinen Raum dafür, dies gemeinsam aufzuarbeiten. Anderes ist wichtiger oder die Kraft reicht einfach nicht aus für diesen Austausch. Die Schere der Auseinanderentwicklung öffnet sich.

– Wo ist der Platz für meine Gefühle?!
– Wo kann ich meinen Frust abladen?!
– Wo finde ich Antworten auf so viele Fragen?!

Wir bieten als Einstieg in eine mögliche Selbsthilfegruppe „Angehörige“ erstmals zwei Abende im Herbst an, um auszuloten, ob Interesse daran besteht.

Thomas Schmitt